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6. Feburar 2022
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Neue Ausbildungsverordnung

 

Wie einige schon mitbekommen haben, wurde am 28.1.2022 der Entwurf einer neuen Ausbildungsverordnung veröffentlicht und vom Wirtschaftsministerium (Min. Schramböck) in Begutachtung geschickt. Dieser Entwurf wurde im Geheimen von dem Bundesfachgruppenobmann, einem Berufsfunktionär, einem Vertreter der (Privat)Unis und dem Vertreter der Psychotherapeuten ausverhandelt. Seit einem halben Jahr versuchte ich zu erreichen, dass dieser Entwurf den Branchenmitgliedern zur Kenntnis gebracht wird. Es gab Informationsveranstaltungen der Kammer, wo wir alle, wie wir jetzt wissen, offen belogen wurden.
Zuerst einmal die gute Nachricht: Alle, die sich jetzt in Ausbildung befinden und alle, die noch in einer zweijährigen Übergangsfrist die Ausbildung beginnen, haben einen Rechtsanspruch auf Ausstellung eines Gewerbescheins und der Tätigkeitsbereich darf sich nicht vom jetzigen unterscheiden. Ihr werdet, so dieser Entwurf tatsächlich Rechtskraft erlangt, wohl die letzten LSBs werden, denn danach wird es keine Neuen mehr geben und KEPOS und alle anderen Institute werden nach Abschluss der Ausbildungen ihre Tore schließen. Für euch ändert sich also vorläufig gar nichts. Ja, möglicherweise habt ihr sogar weniger Konkurrenz. Allerdings wird der Berufsstand, der leider jetzt schon nicht das Prestige hat, das ihm zusteht, wohl dann noch unbedeutender und politisch ohnmächtiger und schließlich aussterben.
Die wesentlichen Punkte dieser Ausbildungsverordnung für zukünftige LSB:
Erhöhung der theoretischen Ausbildungszeit von 600 auf 4500! Stunden. Ja, ihr habt richtig gelesen, das ist eine höhere Ausbildungszeit, als sie PsychotherapeutInnen und klin. PsychologInnen haben. Ursprünglich war hier eine Anhebung um ein Semester von fünf auf sechs und eine moderate Erhöhung von ca. 600 auf 700 Stunde geplant und versprochen. In diesen 4500 Stunden sollten auch zusätzliche Arbeitsleistungen, wie Heimstudium, Literaturstudien usw. abgedeckt sein, allerdings gibt die Verordnung nicht an, wieviel hier genau in Präsenz zu erfolgen hat bzw. wie die restliche Arbeitszeit nachgewiesen werden soll. Vermutlich glauben die rechtsunkundigen Personen in der WKO, dass dieser Bereich dann willkürlich durch Beschlüsse der WKO ausgefüllt werden kann, was juristisch natürlich nicht stimmt.
Akademisierung durch die Hintertüre. In den Erläuterungen zu der Verordnung findet sich dann eine weitere Schweinerei, nämlich, dass Universitäten die Hälfte der Ausbildung, also 2250 Stunden oder 90ECTS anrechnen können, was private Institute wie KEPOS im Wettbewerb so benachteiligen würde, dass kein privates Institut mehr solche Ausbildungen anbieten kann. Hier ist der Einfluss der Privatunis auf die Entstehung der Verordnung sichtbar.
Zusätzlich wandert die Verantwortung für die Praxis von der Gewerbebehörde in die theoretische Ausbildung. Das bedeutet für die TeilnehmerInnen, dass sie, so wie jetzt schon in anderen Instituten, die Supervision dort absolvieren müssen, was zu einer Benachteiligung von ausbildungsberechtigten Personen, die am freien Markt Supervision anbieten, führt. Auch, wenn das im ersten Blick wie eine Verbesserung für die Institute aussieht, ist es ein Nachteil für die TeilnehmerInnen, die bisher viele Supervisionsstunden kostenlos in NGOs oder im Beruf absolvieren konnten. Institute haften damit auch für Dinge, die gar nicht in ihrem Einflussbereich stehen. Es ist zusätzliche Arbeit und wird zusätzlich die Ausbildungen verteuern und für Institute eine hohe Rechtsunsicherheit schaffen.
Unnötige Ausbildungsinhalte kommen dazu. Wie ihr wisst, bin ich ein großer Freund akademischer Bildung, für den praxisorientierten Bereich der LSB halte ich aber Fächer wie „wissenschaftliches Arbeiten“ und „Geschichte der psychotherapeutischen Schulen“ auf Kosten von Methodik und Krisenintervention für dumm und sinnlos.
Dazu kommen noch legistische Fehler und Formfehler, was uns auch zuversichtlich macht, diesen Schwachsinn schließlich vor dem Verfassungsgerichtshof zu Fall zu bringen. Ich arbeite hier in intensiver Abstimmung mit anderen Instituten, engagierten LSBs, Organisationen, sogar Teilen der WKO, die aber massivem Druck der Berufsfunktionäre des Wirtschaftsbundes ausgesetzt sind. Es ist noch möglich, bis 10.2. Einspruch zu erheben. Entsprechend E-Mail-Adressen und Vorlagen findet ihr demnächst unter dem Link:

http://www.vfpb.at/index.php/neue-ausbildungsverordnung/organisation-des-einspruchs-und-fragenkatalog

Meine Bitte ist, dass ihr hier Einspruch erhebt. Wenn jemand sehr guten Kontakt zu Journalisten hat, hilft das ebenfalls. Natürlich wäre vor allem ein Kontakt zu Frau BM Schramböck wichtig, die hat aber keine der zahlreichen Interventionen und auch die Petition mit knapp 1000 Unterschriften keiner Antwort gewürdigt. Meine Meinung über diese politische Vertreterin der Wirtschaft könnt ihr euch sicher vorstellen. Auch bin ich dankbar, wenn ihr die kritischen Posts auf Facebook in den LSB-Gruppen durch Kommentare „oben“ haltet und vielleicht auch in den Gruppen verwandter Berufe für uns Werbung macht und um Unterstützung bittet.
Wo es euch dann doch betrifft: Auch, wenn ihr euren Beruf zukünftig wie bisher ausüben könnt, und das eventuell mit weniger Konkurrenz, gibt es doch auch kurzfristig schon Nachteile. Bisher arbeiten viele LSB eben auch in Ausbildungsinstituten und im Lehrbetrieb, dieser Bereich wird leider schon kurzfristiger wegfallen. Das wird auch alle TrainerInnen von KEPOS betreffen.

 

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Nun zum Dauerthema Coronamaßnahmen

und der Reaktionen darauf:

Verschiebung Männerseminar

 

Aldo und Michael haben in Abstimmung mit mir das Männerseminar, das für 26. & 27.2.geplant war und jedenfalls in Präsenz stattfinden soll, auf das Wochenende 30.4. und 1.5. verschoben, in der Hoffnung, dass dann Präsenzunterricht jedenfalls wieder möglich ist.

 

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Wann wird es wieder Präsenzunterricht geben?

 

Fast täglich erreicht uns diese Frage von unterschiedlichen Personen. Meine Standardantwort ist hier, dass meine Glaskugel derzeit in der Reinigung ist. Trotzdem möchte ich hier wenigstens versuchen, meine derzeitige Einschätzung zu teilen.
Sicherlich verfolgen viele von euch die Entwicklung und die Zahlen zum Thema #1 und der politischen Reaktionen darauf. Wie mittlerweile recht eindeutig belegt ist, ist die vorherrschende Variante „Omicron“ zwar ansteckender, aber trotz deutlich und schnell steigender Zahlen der Infizierten kommt es zwar zu einem moderaten Anstieg bei den belegten Normalbetten in Spitälern, aber zu kaum einer relevanten Veränderung auf den Intensivstationen, die ja als Indikatoren genannt wurden. Leider gab und gibt es trotzdem schon wieder Kommentare von politisch Verantwortlichen, die nun sogar die Auslastung bei niedergelassenen Ärzten statt der ICU-Zahlen heranziehen wollen. Ich möchte hier aber nicht auf die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen und die wissenschaftliche Fundierung der gesetzten Maßnahmen eingehen. Wen das interessiert, empfehle ich demnächst (dauert noch etwas) meine Dissertation zu diesem Thema.
Relevant ist allerdings der gesetzliche Rahmen, unter dem wir agieren. Derzeit gelten für Veranstaltungen noch immer (ohne relevante faktische Grundlage) 2G und (mit faktischer Grundlage) Maskenpflicht. Mit 19.2. gelten auch in Wien „Lockerungen“, insbesondere jene, dass dann auch wieder ungeimpfte negativ PCR-Getestete an Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Die Maskenpflicht bleibt aufrecht. Wir sehen allerdings schon in zahlreichen anderen Ländern zum Teil wesentlich weitergehende Lockerungen und ich erwarte diese auch in Österreich. Bis 19.2. wären also Präsenzseminare nicht-diskriminierend nicht möglich und die Maskenpflicht macht eine Teilnahme recht unangenehm. Ein Verzicht darauf wäre ggf. strafbar. Zusätzlich ist der Anteil der aktuell infizierten Personen tatsächlich sehr hoch und steigt weiter, eine Ansteckung bei Veranstaltungen in kleineren Räumen trotz Vorsichtsmaßnahmen tatsächlich möglich und auch zunehmend wahrscheinlich. Die Chance auf schwere Verläufe ist extrem gering, allerdings nicht unmöglich und bei aller von mir propagierter Selbstverantwortung würde ich hier entsprechend eine Mitschuld tragen. Schlussendlich muss ich also eine Entscheidung treffen, die in jedem Fall und zu Recht von einigen von euch kritisiert wird. Ich habe mich also entschieden, vorläufig bis Ende Februar weiter online zu unterrichten (und das Männerseminar zu verschieben). Ich hoffe zutiefst, dass wir in den nächsten Tagen oder Wochen eine deutliche Trendumkehr erleben und wir so schnell als möglich wieder in den Normalbetrieb übergehen können.
Danke für euer Verständnis und entschuldigt bitte, wenn wir in der letzten Zeit nervlich auch etwas angespannt sind und vielleicht auch nicht so schnell wie gewohnt antworten.

 

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Summerschool

 

Nachdem wir ja wieder massive Einschränkungen der Präsenzseminare in den nächsten Wochen erwarten, haben wir uns sehr früh entschlossen, das bewährte Format der Summerschool wieder anzubieten. Auch hier sind die Angebote schon online. Mit dabei auch wieder GSE Exit the Room VR und erstmals wird es ein Kochseminare mit exotischer Küche geben. Dieses Seminar ist allerdings erst in der Planung.

 

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NLP Practitioner-Abschluss (NLP 3 & 4) Termine online

 

Alle, die aufbauend auf NLP1 & NLP2 einen DVNLP-zertifizierten NLP-Practitioner Abschluss machen wollen, haben in diesem Semester dazu die Gelegenheit. Die Kosten dafür belaufen sich auf € 850,00, also signifikant billiger als bei allen anderen Instituten, da ihr ja zahlreiche Inhalte in der LSB Ausbildung bereits gemacht habt oder machen könnt.

 

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190508 Gros 0296o

 

Vermutlich am 2.10. um 10:00 ist wegen der Verordnung eine Demonstration geplant. Wenn irgend möglich kommt (näheres folgt) und bringt so viele Leute mit wie möglich.

 

 Stefan & das KEPOS-Team

 


 

 

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